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Freitag, 11. November 2016

Peter Clines - Der Spalt

Dieses Buch hatte mich erstaunlich schnell in seiner Gewalt. Die Geschichte an sich ist dabei nicht völlig neu, aber dennoch packend erzählt und gut ausgearbeiteten Elementen. Der Klappentext beschreibt das Buch so:
Highschool-Lehrer Mike Erikson ist ein Genie und könnte dank seines fotografischen Gedächtnisses und seines überragenden IQs eigentlich eine glänzende Karriere machen. Doch er zieht ein bescheidenes und zurückgezogenes Leben vor – bis er sich von einem alten Freund dazu überreden lässt, an einem einzigartigen Experiment teilzunehmen: Mitten in der kalifornischen Wüste arbeitet ein Team von Wissenschaftlern daran, Teleportation zu ermöglichen. Doch das Experiment hat ungeahnte Folgen – nicht nur für die Forscher selbst, sondern für die ganze Menschheit ...
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Damit ist der Plot an sich schon gut umrissen. Der hoch intelligente, jedoch genügsame, Mike ziert sich zunächst, seinem alten Freund Reggie, der für das Verteidigungsministerium arbeitet, bei einem Problem zu unterstützen. Nach einer angeblich unverbindlichen Teilnahme an einer ministeriellen Debatte ist sein Interesse jedoch geweckt und er stimmt zu, das Projekt ein paar Wochen zu begleiten, um schlussendlich entscheiden zu können, ob er eine weitere Finanzierungsperiode befürwortet oder nicht.

Das Buch bietet dabei alles, was ein SciFi-angehauchter Thriller bieten sollte. Spannende Entscheidungen, jede Menge Mysterien, eine Liebesgeschichte ...
Während die Nebencharaktere jedoch insgesamt gut durchdacht und sehr glaubwürdig gezeichnet werden, lässt der Autor bei dem Protagonisten jedoch aus meiner Sicht ein wenig nach. Mike hat als Kind nämlich an einem IQ-Test teilgenommen, den er mit 180 Punkten absolvierte. Ihm wohnt ein fotografisches Gedächtnis inne. Er braucht etwas nur kurz zu sehen und kann es dann in seinem Geist aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Er kann nichts vergessen. Um selbst die Kontrolle über dieses Gedächtnis zu behalten, nutzt er das Paradigma von umher rennenden Ameisen, die die gewünschten Informationen (häufig auch ungefragt) präsentieren. Je mehr Ameisen er gedanklich freilässt, um so mehr Informationen kann er gleichzeitig verarbeiten.
Wegen mangelnder sozialer Kompetenzen wird er als Kind jedoch oft gehänselt, sodass er sich zu einem Außenseiter entwickelt. Einzig Reggie steht ihm bei, verpasst ihm seinen Spitznamen "Mike" (eigentlich heißt er Leland) und steht ihm bei. Zeit seines Lebens versucht er ein einfach, ungestörtes Leben als Lehrer zu führen, um von herben Enttäuschen sicher zu sein. 
Ich finde die Reduzierung seines Charakters auf einen erfolgreichen IQ-Test dabei wenig glaubwürdig. Denn selbst wenn er sich, wie es sein Charakter hergibt, an alles erinnert, wissen Kinder einen solchen Test in der Regel nicht einzuordnen und stören sich folglich nicht großartig daran. Seinen Charakter also anhand dieses einen vermeintlichen Events festzulegen, erscheint mir wenig plausibel.

Ansonsten erhält das Buch von mir jedoch eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die sich für Science Fiction in Kombination mit etwas Mystery anfreunden können!

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